Müssen Babybilder retuschiert werden?
Ich sage, Ja. Und damit meine ich nicht, verändert oder manipuliert, wie dies in den Mode-Magazinen der Fall ist. Das Baby darf es selbst bleiben! Wenn die Bilder später aber ausgedruckt werden sollen, wirken sich kleine Verbesserungen deutlich aus. Das Auge entspannt, wenn es keine störenden Elemente wahrnimmt und das Bild wirkt dadurch viel ruhiger und harmonischer. Es gibt Dinge, die nicht zum Kind gehören und nur kurz sichtbar sind.
Zum Beispiel diese:
Babys haben hormonell und wegen der Geburt bedingt eben oft kleine Pickelchen und rote Flecken, Neugeborenenakne, Beulen am Kopf (durch Zange oder Saugglocke) Kratzer an den Wangen von ihren kleinen Nägeln (die darf man noch nicht kürzen), Gelbsucht, Prellungen, Schwellungen und Blutergüsse (manchmal auch großflächig). Viele Eltern machen sich dann wegen der Bilder vor dem Shooting große Sorgen, da man all dies auf den Fotos anderer Babys vorher nicht immer so sieht. Das ist alles ganz normal und wirklich bei jedem Baby so!
Ich möchte, dass Neugeborenen-typisches erhalten bleibt.
Ich versuche, am Gesicht an sich nichts zu verändern und auch abschälende Haut und die Pickelchen auf der Nase, die so typisch sind für ein Neugeborenes, dürfen gerne bleiben, genauso wie ein Nabelstumpf. Auch Strochenbiß und Muttermale gehören zum Baby und werden nur auf Anfrage entfernt.
Meine Retusche bei Neugeborenenfotos
Damit ihr wisst, warum es bei uns Fotografen immer so lange dauert, bis die Bilder fertig sind.
Vielen ist gar nicht bewusst, was alles an Wissen, zeitlichem Aufwand und Können bei solchen Retuschen dahinter steckt. Weil sie ein Leben lang Freude machen sollen, retuschiere ich meine Einzelbestellungen mit ganz viel Hingabe, besonders bei Babys.
Ein kleiner Einblick in meinen Workflow:
- Zuerst kommt die Entwicklung in Lightroom, wo das Aussehen der Raw-Datei definiert wird und erste Korrekturen durchgeführt werden.
- Dann die Hautretusche im Photoshop. Von weitem sieht man davon immer gar nichts – dabei steckt soviel liebevolle Handarbeit im Detail.
- Es folgen Bildkorrekturen, wie Falten, Dellen und Flecken im Hintergrund, geht es erst richtig los.
- Nun bekommt das Bild noch den allerletzten Schliff, eine Retusche in meinem ganz persönlichen Stil – so wie es ihn nur bei mir und meinen Bildern gibt.
- Am Ende wird noch ins passende Farbprofil umgewandelt und ein JPG für den Kunden abgespeichert.
Und fertig!
Traumhaft, oder? Aber eben zeitaufwendig, daher kosten meine Bilder, wie bei vielen anderen professionellen spezialisierten Neugeborenenfotografen, auch etwas mehr. Und klar, verdienen müssen wir ja auch noch was, nach all den Stunden am PC muss man auch die Miete damit zahlen können, das Preis-Leistungsverhältnis ist jedoch sehr fair.
Endergebnis
Jetzt aber bitte ganz GROSS Zuhause aufhängen oder in ein Album packen.