Unsere Augustlöwin wurde Zwei.

Und so ergeben sich, trotz Elternzeit, immer wieder wunderbare Gelegenheiten zum fotografieren. Zum Beispiel Bilder für die Geburtstagseinladung. Sieht easy aus, oder? Fotografen halt. Die schütteln sowas aus der Westentasche.

Wollt ihr die bittere Wahrheit wissen?

Es war NICHT easy. Zum einen, es ging nur noch dieser eine Tag, an diesem einen Abend. Und wir waren 3 Stunden später dran als geplant. Warum? Keine Ahnung. Alles dauerte ewig! Meine Große hat dann spontan entschieden: „Nein, Mama. Kein Ke-lick mehr!“ das berühmte „photographers child syndrome“ schlägt zu (das kennen wohl nur Fotografen. Die eigenen Kinder hassen es irgendwann so richtig, fotografiert zu werden). Ok. Sie will nicht. Also was bleibt? Ablenken und Spaß haben. Wäre da nicht die Gewitterfront im Anmarsch statt der angesagten Sonne, die für diesigen Himmel und damit unerklärlicherweise für unscharfe Bilder sorgte, trotz einer Belichtungszeit die für fliegende Falken ausgereicht hätte. Und dann, natürlich, das Highlight. Die wunderschöne Ballon-Zwei aus Rosegold. Prall gefüllt mit Helium und extra Kleinkind-sicher mehrfach verknotet. Nach tagelanger Recherche doch noch in einem Laden aufgetrieben. In einer Stillpause, in der ich mich loseisen konnte. Reisst. Fragt mich nicht, wie. Und gerade, als ich alles, aber wirklich alles eingestellt hatte und das Kind lachend in die Kamera schaut, fliegt sie weg. „Oh nein“ rufe ich. „Ooooh neeeeein“ ruft meine Tochter. Und zwar ungefähr 30 mal während sie ganz geschockt in den düstergrauen Himmel guckt. Da schaukelt sich die 2 gen Himmel.

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Kurz zuvor

Gut, dass ich vorgesorgt habe. Denn sowas passiert IMMER! Und zwar auch meinen Kunden. Daher hatte ich einen zweiten Ballon dabei. Hah! Nur-  das Kind hatte keinen Bock mehr. Doof. Also haben wir herumgealbert. Die Sonne ging traumhaft schön im Hintergrund unter, ja jetzt… nur… setzte sich genau da, in den Hintergrund, neben uns, also mitten ins Bild, in die Sonne, eine Frau mit einer Picknickdecke und 2 leeren Gläsern Wein und begann demonstrativ Selfies zu machen. Der passende Mann dazu sollte später auftauchen. Ich war mit den Nerven am Ende. Allein der Weg zum Auto hätte wohl weniger motivierte schon in den Wahnsinn getrieben, 2 Kinder entscheiden sich zum weinen, Kind 1 weil das Trauma vom 1. Impfen genau jetzt zu Tage tritt und Kind 2 aus Solidarität, Mami hatte eh schon Tränen weil nichts so klappte wie geplant. Ich fotografierte was das Zeug hielt, damit der ganze Aufwand nicht umsonst gewesen war. Und – es hat sich gelohnt. Die Bilder sind cool, besonders mit dem grauen Himmel. Und ich weiß jetzt, warum es auch bei Pinterest kaum Bilder gibt von zweijährigen, die fröhlich mit einem Luftballon vor der Kamera posieren.

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