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Das Schopflocher Moor ist das einzige Moor auf der schwäbischen Alb und einen Abstecher wert. Das kleine Moor ist gut geeignet für einen kurzweiligen Ausflug mit kleinen Kindern, die nicht allzu weit laufen können oder wollen. Für uns war es ein Zwischenstopp mit Einkehr im Gasthaus. Hier folgen ein paar Eindrücke und Informationen.

Das Schopflocher Moor – eine Besonderheit auf der Alb

Das Moor geht auf einen See zurück, ein sogenanntes Maar, das sich in einem Vulkankrater gebildet hat. Tatsächlich wandelt der Besucher hier über ehemalige Vulkankrater (das Randecker Maar ist direkt nebenan). Vor ungefähr 15 Millionen Jahren gab es hier 350 aktive Vulkane! Falls eure Kinder Dinosaurier und Fossilien lieben, hören sie das sicher gerne.
Später verlandete der See und es entstand ein Hochmoor. Ab 1784-1907 wurde es wirtschaftlich zum Torfabbau genutzt. Nun ist ein ehemaliges Torfmoor, das vom schwäbischen Albverein stückweise aufgekauft und 1942 zum Naturschutzgebiet erklärt und damit vor der Auslöschung gerettet wurde. Es war früher also mal viel größer. Spannend: auch den Gasthof nebenan gibt es schon sehr lange, er war damals das Heim der Menschen, die im Torfmoor gearbeitet haben. Der Steg durchs Moor wurde erst kürzlich mit neuen Holzbrettern ausgestattet, die alten waren morsch geworden. Da hatten wir also wirklich Glück gehabt, genau zur richtigen Zeit hergekommen zu sein.
Die besondere Luft hier erinnerte mich gleich an die Natur in Schweden, wir trotzten den Regenschauern und machten uns auf ins Moor!

Hier kommt ihr nur mit dem Auto hin – außer ihr wandert von Schopfloch aus, dann geht es auch mit den Öffis. Es gibt 2 Parkplätze, einer für die Besucher des Moores und einer für die Gäste der Gastronomie vor Ort.

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Moorbirke mit Hexenbesen

Moorbirke mit Hexenbesen
Hier wachsen keine Misteln, sondern ein Pilz, der meist Birken bei hoher Luftfeuchtigkeit befällt. Es gibt eine alte Geschichte, die besagt, dass Hexen diese Zweige zu Besen banden, um damit in der Walpurgisnacht zum Blocksberg im Harz zu reiten. Woher sie stammt, weiß ich nicht, aber es macht Spaß, sie den Kindern zu erzählen.

Auf der Suche nach Fröschen

Eingang zum Moor

Vom Parkplatzeingang aus geht es den Weg entlang, an einer Hecke mit weiteren Parkplätzen vorbei. Rechts davon biegt ihr an der Weide ab und dann sehr ihr schon den befestigten Holzpfad direkt vor euch liegen. Am Ende des Moores könnt ihr links oder rechts herum einen großen Rundweg entlang spazieren. Wir sind zurück durchs Moor gelaufen, weil ich starke Migräne bekam.

Uralte Beschilderungen
Der Bohlenweg durchs Moor
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Moor
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Der Bohlenweg durchs Moor

Links mit weiteren Informationen

Toller Flyer mit vielen Infos zum Moor – ausdrucken!

https://naturschutzzentrum-schopfloch.de/schopflocher-moor

Wikipedia-Eintrag:

https://de.wikipedia.org/wiki/Schopflocher_Torfmoor

Schöne Wanderwege ohne Ende:

https://www.outdooractive.com/de/wanderungen/schopflocher-moor/wanderungen-in-schopflocher-moor/9086817/

Gastonomie

http://www.albengel-otto-hoffmeister-haus.de/

Anreise und Parken

Das Parken ist kostenlos!

Google-Maps:

https://goo.gl/maps/dn6MX7JNipGjcHNy7

Kinderwagentauglichkeit und Barrierefreiheit

Babies sind meiner Meinung nach hier im Tragetuch oder einer Trage besser aufgehoben. Ein Kinderwagen oder Buggy wird sich auf dem Pfad schwertun, besonders bei nassem Wetter. Den Bollerwagen könnt ihr im Kofferraum lassen. Der Weg über das Moor soll für Rollstuhlfahrer nutzbar sein – aber das Holz ist bei Regen rutschig.

Für welches Alter geeignet

Meiner Meinung nach von 0 bis 99! Einfach eine tolle Landschaft zum Herumspazieren.

Auf der Suche nach Irrlichtern

Gruselgeschichten, Sagen und Legenden

Meine Kinder interessieren sich für Geister und Wetterphänomene, da kommt eine kleine Gruselgeschichte gerade recht. Ich habe ein paar gefunden. Ob sie wirklich wahr sind oder nur die Menschen vom früher gefährlichem Moor fern halten sollen? Wer weiß!
Besonders das Phänomen der Irrlichter hat es meinen Kindern angetan. Natürlich tauchen sie heute nicht mehr auf. Trotzdem haben sie eifrig danach Ausschau gehalten.

Ein Herr Karl Gußmann, ein berühmter Forscher- berichtete darüber 1925 in Der Sonntag, die illustrierte Beilage der Süddeutschen Zeitung, dass beim Moorstechen unter anderem ein riesiger Schlüssel gefunden worden war. Dieser sollte der Torschlüssel zur versunkenen Stadt Oberkirchheim sein. Spannend oder? Der muss ja wirklich riesig gewesen sein.
Quelle: Wikipedia und ein Faltblatt über das Moor

Die nächste Geschichte findet sich etwas ausführlicher auch in der Speisekarte der Gaststube vor Ort, sie spielt auch in eben diesem Gasthof, daher wird dieser die Quelle sein:

Eines Tages klopfte es an der Tür des Torfhauses. Die Hofbäuerin ließ den Mann vor der Türe herein und bot ihm ein Nachtlager und Speisen und Getränke an. Doch der Mann wollte noch in dieser Nacht ins Tal hinab.
Er hörte nicht auf die Warnungen der Frau und brach auf. Er lief ins Verderben. Irrlichter im Ried gaukelten ihm vor, dass da noch einer einsam seines nächtlichen Weges dahinziehe. Dabei kam er vom Weg ab und versank in der gurgelnden Tiefe des dampfenden Moores.

Die zweite Geschichte habe ich nur auf einer einzigen Website gefunden. Die Autorin des Blogs hat mir direkt geantwortet, leider erinnert sie sich nicht mehr, in welchem Buch sie die Geschichte gelesen hat.
Ich durfte sie den Kindern beim Warten auf ihre Spätzle „mit Soß“ gleich mehrmals vorlesen, so spannend fanden sie diese Version!

Auch der Hans, der Martin und das kleine Liesele sind eines schönen Mainachmittags durchs Ried heraufgewandert, um ihre Tante oben im Moor zu besuchen. Singend und voll Vorfreude sind sie mit ihrem Körble durch die sumpfige Ebene gelaufen und haben aufgepasst, dass der Gugelhupf darin keinen Schaden nahm. Der Kaffee bei der Tante hatte allen geschmeckt und langsam wurde es Zeit für den Heimweg, denn draußen dämmerte es bereits. Eben hatte die Tante ihre Geschichte vom Fremden, der im Moor untergegangen war, beendet. Zur Warnung sollte sie den Kindern dienen. Vom Moor herüberzogen die ersten Abendnebel, bizarr ragten die knorrigen Äste der alten Föhren zum Himmel. Bedrohlich sah es aus, unheimlich und anziehend zugleich. Fast waren die Kleinen im sicheren Wald, da meinte Martin: „Ob’s wohl wahr ist mit dem Irrlicht? Wir könnten ja mal gucken!“ Und schon gingen die drei zurück und seitwärts zum „großen Brunnen“. Die Seerosen schimmerten ihnen im letzten Abendlicht entgegen, die zarten Blüten verwandelten sich in Nixen. Sie sangen, tanzten  und wiegten die Kinder ein, bis sie dem Zauber verfallen waren und mit den Wassergeistern in der Tiefe verschwanden. Nur das kleine Körble ist am Rande zurückgeblieben, man hat es später gefunden ...
Quelle https://www.schlossspross.de/2014/06/23/das-irrlicht-eine-sage-vom-schopflocher-moor/

Dazu habe ich auch dies gefunden:
Im 18. Jahrhundert lebten in Schopfloch drei Kinder, die in der Nähe des Moors wohnten. Eines Tages beschlossen sie, das Moor zu erkunden, obwohl es als gefährlich galt und es dort immer wieder zu tödlichen Unfällen kam. Die Kinder kamen jedoch nie wieder zurück, und es wurde angenommen, dass sie im Moor verloren gegangen und gestorben waren. Jahre später, so sagt die Sage, wurden die Gebeine der Kinder von einem Hirten gefunden, der mit seiner Herde durch das Moor zog. Die Gebeine waren in einer Grube vergraben und trugen noch immer die Kleidung der Kinder. Der Hirte brachte die Gebeine zurück ins Dorf, wo sie in einer Gruft beigesetzt wurden.

Die Geschichte der verschwundenen Kinder hat sich im Laufe der Zeit zu einer bekannten Legende entwickelt und wird oft erzählt, wenn es um das Schopflocher Moor geht. Angeblich soll es am Eingang zum Moor eine Gedenktafel geben – ich habe leider vor Ort keine solche Tafel gefunden.
Es gibt keine eindeutigen Belege dafür, dass die Geschichte wirklich wahr ist, da es meines Wissens nach keine Dokumentation oder Aufzeichnungen gibt, die die Geschichte bestätigt.

Eine andere Legende besagt, dass im Schopflocher Moor ein Schatz vergraben ist. Es wird erzählt, dass einst ein wohlhabender Adliger in der Nähe des Moores lebte. Als er im Sterben lag, soll er seinem Diener den Auftrag gegeben haben, seinen gesamten Reichtum im Moor zu vergraben, damit niemand ihn finden und erben konnte. Der Diener soll den Schatz dann tatsächlich im Moor vergraben haben, jedoch wurde er nie wieder gesehen und so blieb der Schatz bis heute unentdeckt.

Eine weitere Legende besagt, dass im Schopflocher Moor eine weiße Frau umgeht. Es wird erzählt, dass sie eine der Töchter des Adligen war, der im Moor ums Leben gekommen ist und seitdem als Geist dort spukt.

Quellen:

  • Die offizielle Webseite des Schopflocher Moors: https://www.schopflocher-moor.de derzeit nicht mehr online
  • „Die schönsten Sagen aus Schwaben“ von Wilhelm Hauff
  • „Schwäbische Sagen und Geschichten“ von Karl von Halm
  • „Märchen und Sagen aus Württemberg“ von Karl August Eyssenhardt

Tipps zum Schopflocher Moor

  • Das Schopflocher Moor ist wirklich recht klein – perfekt geeignet als Zwischenstopp. Erwartet keine große Wanderung. 15 Minuten gemütliches Laufen und ihr habt das Moor gesehen – eine Stunde für einen ausgedehnten Spaziergang mit dem Rückweg über einen der 2 Rundwege.
  • Toiletten (gegen Gebühr) und Essen gibt es im nahegelegenen Wirtshaus. Hier könnte es an Wochenenden schnell voll werden. Wenn ihr sicher wisst, dass ihr einkehren möchtet, reserviert vorher einen Tisch.
  • Nehmt Snacks und etwas zum Trinken mit. Aber das muss man erfahrenen Mamas und Papas ja im Grunde nicht sagen.
  • Es gibt kaum Bänke oder Sitzplätze unterwegs. Am Ende des Moores erwartet euch eine große Wiese, die ihr bei trockenem Wetter zum Picknicken nutzen könntet.
  • Am Anfang des Weges gibt es eine Weide mit einem freundlichen Esel.
  • Gruselige Moorgeschichten machen den Spaziergang spannender. Ich habe euch welche verlinkt!
  • Pflanzen oder Tiere dürfen nicht mitgenommen oder gestört werden.
  • Toller Flyer mit vielen Infos zum Moor – zum Ausdrucken!
  • Wege bitte nicht verlassen – auch wenn es trocken aussieht, der Boden ist morastig und das Moor ist ein empfindliches Biotop, das man nicht stören sollte. Darauf zu treten zerdrückt den weichen Boden und macht es kaputt!

Fazit

Ich fand das Moor landschaftlich schön und es gibt hier vieles zu lernen, über die Vergangenheit der Alb, die Pflanzen- und Tierwelt, das Leben der Menschen in früheren Tagen. Als alleiniges Ausflugsziel finde ich es zu dürftig, aber als Abschluss für einen langen Tag war es für uns perfekt.
Ich komme so gerne in diese Gegend! Von Kindheit an sind meine Eltern immer mal wieder mit uns Kindern auf die Alb gefahren. Mein Vater war von klein auf als Pfadfinder überall auf der Alb unterwegs. Und irgendwie zieht es uns immer wieder in diese Ecke. Wenn es euch auch so geht, solltet ihr euch das kleine Moor nicht entgehen lassen.

Mein Lieblingsbild vom Schopflocher Moor. Diese Bäume haben mir sehr gefallen.

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Bei uns sehr beliebt sind Wimmelbücher, die einige Lieblingsziele in Südwestdeutschland abbilden. So können die Kinder das erlebte nacherzählen oder sich darauf freuen! Highlights bei uns: das Traumland, die Bärenhöhle, der Bodensee und natürlich unser geliebter Zoo! Inzwischen gibt es auch eins über Stuttgart, das finde ich optisch aber nicht ganz so schön wie die anderen 3. Das Remstal wimmelt muss ich mir noch ansehen, das passt ja super zum Thema und das Esslinger Wimmelbuch ist natürlich unser Lieblingsbuch!

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